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Textilindustrie: Kinderarbeit noch verbreitet

Von FashionUnited

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Rund 168 Millionen Kinder arbeiten weltweit; 85 Millionen von ihnen sogar unter gefährlichen Bedingungen, so der aktuelle 900-seitige Bericht “Findings on the worst forms of child labor”, veröffentlicht vom Bureau of International Labor Affairs des U.S.

Department of Labor. Leider ist die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Sektor, der immer wieder auf Kinderarbeit zurückgreift.

Der
Bericht verfolgt die Bemühungen von 143 Ländern und Territorien weltweit, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu unterbinden. Es stellte sich heraus, dass gerade in den beleidungsproduzierenden Ländern Asiens Kinder angestellt werden, um Textilien oder Bekleidung herzustellen oder Stoffe zu besticken (Zari-Arbeiten, etc.), besonders in Bangladesch, Indien, Indonesien und Nepal.

Arbeitende Kinder sind vielen Gefahren ausgesetzt

“Kinder, die in diesen Bereichen arbeiten, müssen wahrscheinlich lange Arbeitszeiten und die Arbeit mit gefährlichen Werkzeugen, Maschinen oder Chemikalien erdulden. … Bei der Herstellung dieser Waren [Schuhe, Lederwaren oder Textilien], oft in kleinen Werkstätten oder zu Hause, sehen sie sich Gefahren wie dem Arbeiten mit gefährlichen Chemikalien, scharfen Gegenständen, beengten Bedingungen mit wenig Licht, langen Arbeitszeiten, schlechten hygienischen Zuständen, der Bedienung von schweren Geräten und dem Tragen schwerer Lasten ausgesetzt”, heißt es im Bericht.

Für Bangladesch fand das Gutachten, dass 10 Prozent aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten, während 6,8 Prozent der 7- bis 14-Jährigen Arbeit und Schule kombinieren. Diese Zahlen sind 3,7 und 2,1 Prozent für Indonesien, während sie für Nepal leider nicht zur Verfügung standen. (Der Bericht enthält keine Länderreportage für China.)

Für Indien sind diese Zahlen jeweils 2 und 0,8 Prozent, was auf den ersten Blick niedrig erscheinen mag, aber angesichts der riesigen Anzahl von Kindern an der Bevölkerung – mit über 400 Millionen oder 31 Prozent der Gesamtbevölkerung – die größte der Welt, macht dies mindestens sechs Millionen arbeitende Kinder in Indien aus; mehr, wenn die Kinder hinzugenommen werden, die Arbeit und Schule kombinieren. Offizielle Zahlen weisen sogar auf 12 Millionen Kinderarbeiter hin, während NROs sogar annehmen, dass die wirkliche Zahl fünfmal so hoch ist und bei 60 Millionen liegt.

Die Baumwollernte und -produktion ist ein weiterer Bereich, in dem Kinderarbeit immer noch vorherrscht, besonders in Usbekistan, wo ganze Schulklassen jeden Sommer zur Baumwollernte antreten müssen. Andere Länder, die Kinderarbeit bei der Baumwollproduktion verwenden, sind Indien, Indonesien und Kasachstan sowie Argentinien, Brasilien, Paraguay und Peru in Südamerika und Kenia, Madagaskar, Sambia, Simbabwe und die Elfenbeinküste in Afrika.

Der Bericht wird auf der 3. Weltkonferenz gegen Kinderarbeit in Brasilien präsentiert, die von heute bis Donnerstag, dem 8. bis 10. Oktober 2013, in Brasilia stattfindet.

Foto: Ein Kind in Nepal/Goodweave, Robin Romano
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