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Hannover: Demonstration gegen H&M, Zara und Primark

Von FashionUnited

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Verdi ruft für morgen zu einer Demonstration gegen die Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion auf. Besonders im Fokus stehen H&M, Zara und Primark, die Modegiganten setzen sich laut Verdi immer noch zu wenig für den Schutz sowie eine faire Bezahlung der Arbeiter ein.

„Die Bedingungen in der Textilproduktion sind in etlichen Ländern auch nach dem Fabrikeinsturz von Rana Plaza in Bangladesh mit 1.127 Toten im Jahr 2013 oder dem Brand in einer pakistanischen Textilfabrik in Karatschi mit 255 Toten im Jahr 2012 ein Skandal: In vielen Fabriken gibt es weiterhin gar keinen oder keinen ausreichenden Brandschutz, die Textilarbeiterinnen

und -arbeiter schuften oft sechs Tage in der Woche 14 Stunden oder mehr und bekommen dafür einen Hungerlohn”, heißt es in der Mitteilung von Verdi. Gemeinsam mit ‘TIE’, internationales Bildungswerk in Hannover, sowie der Initiative #untragbar fordert die vereinigte Dienstleistungsgesellschaft unter anderem dazu auf, dass örtliche Gewerkschaften Zugang zu den Beschäftigten und Produktionsstätten erhalten. Das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung, um die Arbeits- und Einkommensbedingungen zu verbessern, muss laut Verdi garantiert werden.

Ausgangspunkt für die Demonstration sind die Betriebsrätekonferenzen von H&M und Zara

„Immer noch existieren in den Produktionsbetrieben in Süd- und Südostasien unmenschliche Arbeitsbedingungen. Das ist und bleibt Ausbeutung. Die Konzerne, die dort ihre Waren produzieren lassen, sind mitverantwortlich für diese Zustände", sagt Astrid Rogge-Musall, Verdi-Gewerkschaftssekretärin für den Bereich ‘Junge Mode’. „Und wir brauchen in Deutschland endlich Gesetze, die Unternehmen dazu zwingen, für gute Arbeitsbedingungen wie gerechte Löhne oder Arbeitssicherheit in den Herstellerländern zu sorgen. Ohne Unternehmenshaftung bleibt jedes neue Abkommen zahnlos", kritisiert Rogge-Musall weiter.

Auch die Kampagne für Saubere Kleidung sieht noch Mängel bei H&M, in einem Bericht vom Juli hieß es: „H&M hat einige große Schritte gemacht und unterstützt nun im Grundsatz 'faire Existenzlöhne'. Die Strategie enthält jedoch keinen Benchmark für Existenzlöhne. H&M verlässt sich auf Lohnerhöhungen durch Lohnverhandlungen auf Fabrikebene. Ausgangspunkt der Lohnverhandlungen ist jedoch der gesetzliche Mindestlohn, der nur einen Bruchteil des Existenzlohns darstellt. Auf diese Art werden keine existenzsichernde Löhne erreicht, die genügen, um eine Familie zu ernähren. Die anderen Elemente der H&M-Strategie – Stärkung der Lieferanten, Einsatz für höhere Mindestlöhne und Anpassung der Einkaufspraxis – können hilfreich sein, aber der zentrale und notwendige nächste Schritt hin zu Existenzlöhnen wäre die Verpflichtung zu einem Existenzlohn-Benchmark.“

Ausgangspunkt für die Demonstration sind die Betriebsrätekonferenzen von H&M und Zara, zu der heute und morgen rund 350 Betriebsräte aus dem ganzen Bundesgebiet nach Hannover anreisen.

Fotos: H&M

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