Greenpeace warnt vor Gift in Kinderkleidung
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„Teure
Fast alle Kleidungsstücke belastet
Weichmacher fanden sich laut Greenpeace in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken. „Die getesteten Produkte von Adidas waren vor allem mit PFC belastet, unter anderem mit der als krebserregend geltenden Perfluoroctansäure (PFOA) oder Substanzen, die zu PFOA abgebaut werden können,“ so die Umweltorganisation. Ein Badeanzug habe sogar 15 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter enthalten und damit die von Adidas selbst gesetzte Höchstmarke für PFOA um das Fünfzehnfache überschritten. Auch in Kleidungsstücken von Marken wie Nike, Puma, Burberry und H&M seien diese Stoffe festgestellt worden. Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. PFC sind zudem extrem langlebig und reichern sich in der Umwelt und im Körper an.
Ein Shirt der Luxusmarke Burberry war laut Greenpeace stark Nonylphenolethoxylaten (NPE) belastet (780 Milligramm pro Kilogramm). Noch höhere Werte seien in Schuhen von C&A und Kleidungsstücken von Disney und American Apparel nachgewiesen worden. Insgesamt sei der Stoff in 50 von 82 getesteten Artikeln enthalten. NPE wird in der Umwelt zu Nonylphenol abgebaut, das hormonell wirksam ist und besonders für Wasserorganismen schädlich sein soll.
Bislang hat Greenpeace mit seiner Detox-Kampagne eigenen Angaben zufolge bereits 18 Textilhersteller von Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Leider hapere es bislang oftmals noch an der Umsetzung, so Greenpeace-Mann Santen. Er ist sich sicher: „Kinderkleidung ist genauso belastet wie Mode für Erwachsene – nur schaden diese Chemikalien den Kindern viel mehr.“ Der Test zeige den Eltern, dass sie ihre Kinder mit teurer Kleidung nicht schützten. „Was hilft, ist beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN oder vom Global Organic Textile Standard GOTS zu achten", so Santen weiter.
Foto: Greenpeace