Erste Tarifeinigung im Einzelhandel
Von FashionUnited
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Baden-Württemberg als Vorlage für regionale Tarifverträge
„Es war kein leichter Weg, aber er hat sich gelohnt: Wir haben ordentliche Gehaltssteigerungen für alle erreicht, mussten für niemanden Verschlechterungen beim Manteltarifvertrag hinnehmen und konnten für viele sogar deutliche Verbesserungen erzielen. Jetzt darf Weihnachten kommen”, sagte Sabine Jakoby, Betriebsrätin und Mitglied der ver.di Verhandlungskommission. Der strittigste Punkt war bis zuletzt die Frage, wie ausgegliederte Auffüllkräfte über Werkverträge in den Tarifvertrag zurückgeführt werden können. In einem Kompromiss einigte sich die Gewerkschaft mit den Arbeitgebervertretern auf die Gründung einer eigenen Lohngruppe, die einen Stundenlohn von knapp unter zehn Euro vorsieht. Derzeit erhalten wiedereingegliederte Beschäftigte per Werkvertrag zwischen sechs und sieben Euro die Stunde. Bernhard Franke, ver.di Verhandlungsführer in Baden-Württemberg, spricht bei dieser neuen Regelung von einem tarifpolitischen Meilenstein. “Es ist ein klares Signal gegen mehr Werkverträge im Einzelhandel.”Ver.di erhofft sich von den neuen Tarifverträgen in Baden-Württemberg eine Vorbildfunktion für andere regionale Tarifverträge. Es gibt zwar keine bundesweite Tarifeinigung, die Ergebnisse in Baden-Württemberg und NRW galten jedoch zuletzt häufig als Vorlage. Am heutigen Donnerstag ruft die Gewerkschaft etwa wieder zu Streiks im Berliner Einzelhandel auf. Ver.di fordert für die rund 200.000 Beschäftigten in der Region Berlin-Brandenburg eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um einen Euro je Stunde.
Foto: Ver.di