Bikini Berlin: Doch Masse statt Klasse?
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„Wir freuen uns, dass Bikini Berlin so überragend von den Berlinern angenommen wurde,“ so Kai-Uwe Ludwig, von der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. Ziel sei es, „eine Brücke zwischen Stadt und Natur, Konsum und Erholung zu schlagen“.
Konzept nicht erkennbar
Dass dies jedoch nur halbherzig verfolgt wurde, zeigt die tatsächliche Zusammenstellung der Läden im Bikini Berlin. So findet sich hier eine wilde Mischung aus High Fashion, ausgefallenen Designprodukten, Souvenirs, Elektroartikel und Lebensmittel. Der High End Concept Store Murkudis, der Kerzen zu 100 Euro anbietet, liegt in unmittelbarer Nähe zum Standard-Elektromarkt und das Avant-Garde-Konzept Supernova wurde neben einer Kaiser’s-Filiale einquartiert.Genauso beliebig wie die Mieterstruktur zeigte sich am Eröffnungswochenende die Besucherstruktur. Während der Vormittag ganz den Rentnern der Umgebung gehörte, mischte sich am Nachmittag hippes Mitte-Publikum mit Schichtarbeitern und Jugendgangs. Das Konzept der sogenannten Concept Mall ist so bislang leider nicht wirklich erkennbar. Angesichts dieser Umstände und einer ebenso beliebigen wie nichts sagenden Kommunikation (Werbespruch: „Neues Kaufen“), lässt sich kaum voraussagen, ob das Bikini Berlin tatsächlich zu einem Erfolgsmodell im Berliner Westen werden wird. In Zukunft werden die Verantwortlichen wohl kaum um eine stringentere Ausrichtung und Vermarktung des Centers herumkommen.
Die Bayerische Hausbau hat eigenen Angaben zufolge einen dreistelligen Millionenbetrag in die grundlegende Revitalisierung des 90.000 Quadratmeter großen Areals investiert. Zu dem Gebäudekomplex gehört neben der Concept Mall das legendäre Kino Zoo Palast, ein großes Verwaltungshochhaus sowie das angrenzende 25hours Hotel und ein Parkhaus.
Foto: Bikini Berlin